Mittlerweile finden Einwohner diese in
St. Pauli, (Stückgut)*,
Ottensen (Stückgut)*,
Eimsbüttel (Bio.lose)*,
Uhlenhorst (Muttels)*,
Eppendorf (loko-unverpackt)*,
Hoheluft-West (Monger und Feinabfüllung)*,
Barmbek-Nord (Streubar)*,
Volksdorf (Ohne Gedöns)*,
Bergedorf (Onkel Emma)*,
Rissen (Loses Mundwerk)* und
Wilhelmsburg (unverpackte Insel)*.
Händler in Bramfeld (Seppels)* und Niendorf (Unverpackt Niendorf)* haben bereits schließen müssen.
Die Not von Betreibern beschränkt sich leider nicht nur auf Hamburg. In der unmittelbaren Umgebung sowie bundesweit gelangen Händler zunehmend in finanzielle Not.
Die Corona-Krise in Kombination mit der dramatisch hohen Inflation haben den Trend, in Unverpackt-Läden einzukaufen, massiv gedämpft.
Zahlreichen Händlern droht das Aus und der (zumindest von mir) so erhoffte Fortschritt droht zu verpuffen. Traurigerweise und in meinen Augen sehr dramatisch werden die Händler von Unverpackt-Läden, die einen unverzichtbaren und immens wertvollen Beitrag in der Gesellschaft leisten, von der Politik im Stich gelassen.
Während Unternehmen mit Millionen von Umsätzen wie Tom Tailor, Lufthansa, adidas, Galeria Karstadt Kaufhof, Tui, Media Markt, Sixt, Kion, Thyssenkrupp, Puma, Condor und Leoni kürzlich mit Steuergeldern finanziell unterstützt wurden, werden Unverpackt-Läden im Regen stehen gelassen und Ihnen bleibt nichts anderes als zu schließen.
Das kann einfach nicht sein! Geldgierige Vorstandsvorsitzende jammern, weil Sie über einen kurzen Zeitraum Ihre exzentrischen Gehälter nicht aufrecht erhalten können und Ihnen werden Steuergelder in den Rachen gestopft. Innovative Händler hingegen, die um Ihre Existenz bangen gehen leer aus. Dagegen wehre ich mich vehement und Ihr solltet das auch tun.
Die alleinige Begründung, das es bei den Großkonzernen um viele Arbeitsplätze ging, erachte ich auf Grund der vorgenannten Gründe als irrelevant.
Dennoch gibt es zahlreiche wichtige Gründe Unverpackt-Läden zu retten, wenn gleich vergleichsweise wenige Arbeitsplätze pro Laden gefährdet sind.
Es geht um
- den Klimaschutz und folglich das Sichern zukünftiger Generationen auf der Erde,
- den unaufhaltsamen Fortschritt (Das Interesse der Konsumenten ist eindeutig da. Sonst würden nicht auch große Supermarkt Ketten sogenannte „verpackungsfreie Stationen“ einführen. Ein viel zu zaghafter und kleiner Schritt.),
- Arbeitsplätze (einzelne Läden haben zwar keine mehrere hundert oder tausende Angestellte, bundesweit hingegen schon),
- die Selbstbestimmung beim Einkaufen (man muss für keine 500gr abgepackte Ware bezahlen, wenn man lediglich 250gr benötigt oder haben möchte),
- unsere Gesundheit (weniger Plastik / Chemie am Essen, weniger Plastik / Chemie in unseren Körpern).
Weniger Müllproduktion bedeutet eine saubere Umwelt, weniger Gestank und weniger toxische Atemluft.
Mein Vorschlag an alle ist, über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen der Müllabfuhr bei der Arbeit zuzusehen. Ich mache dies zwangsweise wöchentlich und das bereits seit über einem Jahr. Mein Kind ist nämlich sehr fasziniert von der Müllabfuhr und schaut ihr gern zu.
Die Menge an Abfall, die sich mehrmals pro Woche ansammelt ist grotesk. Bei uns wird der Hausmüll zwei Mal die Woche abgeholt und die Container sind jedes Mal überfüllt!
Bei der Abholung des Mülls fällt immer ein Teil aus den Containern auf die Rasenflächen, den Gehweg und die Straße. Dieser wird nie weggeräumt und verteilt sich ungehindert in der Umgebung.
Während Kleinkinder das ganze Spektakel faszinierend finden, bin ich stets angewidert und motiviert noch mehr zu tun um diesen Status quo aufzuhalten.
Ich bin mir sicher, dass es der Mehrheit der Menschen so gehen wird. Probiert es aus.
Wer in Mehrfamilienhäusern wohnt kann sich auch einige Nachbarn bei der unachtsamen Entsorgung Ihres Mülls beobachten. Funktionstüchtige Versandkartons werden zerstört und weggeschmissen. Während gleichzeitig Privatpersonen wie Unternehmen sich neue anschaffen.
Wer selbst keinen Bedarf für Versandkartons hat, kann diese über Ebay-Kleinanzeigen an jene verschenken, die tatsächlich welche brauchen.
Außerdem sollte es bereits gang und gäbe sein, Versandkartons an Orten des täglichen Bedarfs abgeben und abholen zu können. Das wäre 100-prozentiges und sinnvolles Recycling.
Was also kann jeder Einzelne tatsächlich tun, um die Unverpackt-Läden in seiner Region zu unterstützen?
Das offensichtliche zuerst, dort einkaufen.
Wer es sich leisten kann, sollte sich dort umsehen und einkaufen. Das klingt zunächst dramatisch, als wäre die Ware überteuert. Ist sie jedoch nicht. Fakt ist allerdings, dass zunehmend Haushalte auf die Tafel angewiesen sind und es somit leider nicht für alle Menschen eine Option darstellt.
Davon abgesehen kann besonders beim Kauf von Drogerieartikeln wie Natron und Waschsoda im Unverpackt-Laden neben Verpackungsmüll auch deutlich Geld sparen.
Je mehr Menschen dort einkaufen, umso mehr Ware bestellen die Händler. Folglich sinken mit der Zeit auch die Preise.
Außerdem sollte die Begründung “das kann ich mir nicht leisten” nicht direkt vorgeschoben werden. Es muss nicht gleich der gesamte Wocheneinkauf im Unverpackt-Laden gemacht werden. Auch wenig hilft viel.
Zusätzlich profitiert man stets davon, wenn man seine Ausgaben und Konsumverhalten überdenkt. Wir können uns oftmals mehr leisten, als wir zunächst annehmen.
Wie häufig verreise ich? Wie teuer muss die Reise sein? Wie häufig kaufe ich neue Kleidung? Wie häufig muss es das neueste Elektrospielzeug sein? Wie häufig gehe ich auswärts Essen?
Mit nur ein paar Änderungen können Sie nicht nur besser und gesünder einkaufen, sondern auch dauerhaft Ihren Geldbeutel füllen.
Schreibt Eure Vertreter an!
Übt Druck auf Eure lokalen Politiker sowie die Bundesregierung und den Bundeskanzler Olaf Scholz aus!
Macht sie auf den Umstand aufmerksam und setzt gleichzeitig das Zeichen, dass der Bedarf an diesen Läden des täglichen Bedarfs vorhanden ist.
Politiker predigen von Klimaschutz und brüsten sich gern mit vermeintlichen Fortschritten im Klimaschutz?
Das können Sie in diesem Fall sehr leicht unter Beweis stellen, indem Sie diese Unternehmen mit staatlichen Mitteln fördern.
Wehrt Euch dagegen, dass lediglich Unternehmen mit Millionen Euro Umsätzen von Euren hart erarbeiteten Steuergeldern profitieren.
Sie müssen allmählich einen Gang zulegen, was grundlegende Voraussetzungen für ein nachhaltigeres und klimafreundliches Leben angeht. Es wird von politischer Eben viel zu wenig gemacht!
Warum dürfen Plastiktüten immer noch produziert und in den Umlauf gebracht werden???
Einfach nur inakzeptabel. Ein Verbot hätte bereits vor Jahren durchgesetzt werden müssen.
Um nur eines von viel zu vielen Beispielen zu nennen.
Wir als Konsumenten können schon viel bewegen, doch ohne den Druck der Politik und entsprechenden Gesetzen sowie Vorschriften, bewegen sich die Konzerne, die am meisten an der Umweltverschmutzung schuld sind, nun einmal kaum vom Fleck.
Teilt das Thema auf den sozialen Medien.
Macht Eure Umgebung auf den Umstand aufmerksam und motiviert so viele Menschen wie möglich.
Jeder Konsument zählt!
Rettet unsere kostbaren Unverpackt-Läden vor der Schließung!